Sich hingeben

12. Station: Jesus wird erhöht und stirbt am Kreuze
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.

Das Sterben gehört zu den Aufgaben unseres Lebens. Manche sagen, man könne es lernen, man müsse es einüben im Loslassen und Verzicht, im Annehmen und Durchhalten von Enttäuschung und Leid. Das Sterben ist schwer für jeden, auch für Jesus. Hat er nicht aufgeschrien: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Bis zum „Vater, in deine Hände..." liegt ein langer innerer Kampf. Ein gläubiger Blick aufs Kreuz sagt mir jedenfalls: Jesus selbst ging durch die Nacht des Todes, auch für mich. Das tröstet, das stärkt. Seit Golgota ist Sterben kein Ende mehr, kein Untergang, vielmehr Übergang und Anfang eines neuen Lebens. So bleibt das Kreuz Trost für alle, die im Leben das Sterben üben, im Loslassen und Verzicht, im Annehmen und Durchhalten von Enttäuschung und Leid.

„Wenn der Tod kommt, möchte ich zu ihm sagen können: Ich habe in der Liebe gelebt und nicht nur in der Zeit."

Rabindranath Tagore