Der Burgberg, an dessen Südhang die Pfarrkirche St. Michael erbaut wurde, ist seit über 4000 Jahre von Menschen besiedelt. Dies belegen Grabungen aus dem Jahr 1980. Die Burgruine oberhalb der Kirche zeugt von einer Feste, die etwa um das Jahr 930 errichtet wurde. Im Schutz der Burg wuchs die Ortschaft Donaustauf. Spätestens im Jahr 1245 war Donaustauf eine selbständige Pfarrei.
Damals wie heute konnten die Besucher des Gotteshauses die schöne Aussicht auf die Donauebene genießen.
ist Anfang des letzten Jahrhunderts gemalt worden.
Schon bald nach dem Tod Jesu gingen Menschen in Jerusalem den Kreuzweg Jesu nach und gedachten dabei seines Leidens auf diesem Weg. Es entwickelten sich vierzehn Stationen, die nicht alle unmittelbar in der Bibel zu finden sind. Sie geben eher wieder, was auch wir auf unseren Kreuzwegenerleben und welchen Menschen wir dabei begegnen können.
Vorbereitungsgebet
Herr Jesus Christus, hier in Lourdes will ich den Kreuzweg mit dir gehen. Ich will dich begleiten und werde versuchen mich mit manchen Personen zu identifizieren, denen du damals begegnet bist, als du das Kreuz durch die Straßen von Jerusalem getragen hast. Um näher bei dir zu sein, bitte ich dich mit den Worten des HI. Franz von Assisi: Jesus, Heiland der Welt, wende mein Herz hin zu dir. Stärke mich, mein Kreuz auf mich zu nehmen und dir nachzufolgen. Ich bete dich an, Herr Jesus Christus, und preise dich, denn durch dein Kreuz hast du die Welt erlöst.
Verurteilen
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.
Eine vage Formulierung: „Jesus wird verurteilt". Keine Angaben von Gründen, von Verantwortlichen: Pilatus, zum Beispiel, oder die Hohenpriester, die Schriftgelehrten, das Volk, die Ratsherren und Judas - warum nennt man sie nicht? Weil es mehr Schuldige gibt: Alle, die durch Worte verletzen, die aus Angst schweigen. Die Verurteilung beginnt beim Urteil, das wir uns über andere machen. Aber keines ist dem Menschen gerecht. Hat Gott uns nicht geschaffen nach seinem Bild, eben als Geheimnis? Jesus hat den Menschen groß gemacht und glücklich und frei. Er hat ihn wieder in Gottes Nähe gerückt, jeden Menschen, dich und mich und den, der neben mir steht. Menschen können daher nie mehr als Besitz gelten, so wie auch Gott nicht. Wie arm hat Jesus die „Reichen" gemacht! Wie reich aber hat Jesus die „Armen" gemacht!
„Wer seinen Nächsten verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie."
Karl Heinrich Waggerl
Sein Kreuz tragen
2. Station: Jesus nimmt das Kreut auf seine Schulter
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Verurteilt ist Jesus, ein vom Tode Gezeichneter, ein Ecce homo. Aber seht, welch ein Mensch! Er reagiert auf die ausweglose Situation und nimmt das Kreuz und geht. Ja, welch ein Mensch! Die Spuren der Geißelung sind auf Jesu Körper, auch auf der Schulter. Trotzdem trägt er das Kreuz, ja trotzdem. Wenn Traurigkeit dich befällt, und Hände und Füße eine Lähmung beschleicht, wenn die Augen den Glanz verlieren und der Mund geschlossen bleibt, dann in der Nacht der Depression, bleibe Mensch und nimm dein Kreuz an wie Jesus und geh den Weg der Auferstehung. Auch Menschen sind verwundet, manche an ihrem Körper, alle an ihrer Seele. Trotzdem haben sie oft große Kraft. Oder vielleicht deswegen?
„Wenn man zum Leben ja sagt und das Leben selber sagt zu einem nein, so muss man auch zu diesem Nein ja sagen."
Christian Morgenstern
Erdrückt werden
3. Station: Jesus fällt zum erstenmal unter dem Kreuze
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Das Kreuz wiegt schwer. Jesus kann nicht mehr, kann nicht mehr Schritt halten. Er verliert das Gleichgewicht und wagt zu fallen. Er, ein junger Mann. Ja, welche Schande! Nein, welcher Mut! Jesus bleibt nicht am Boden. Er richtet sich auf. Vielleicht allein, wahrscheinlich mit fremder Hilfe. Denn Jesus wollte nicht nur helfen, er wollte sich auch helfen lassen. Wisst ihr, dass dies schwerer ist? Wir haben alle unsere Grenze. Oft möchten wir... und kommen nicht weiter. Lass dich fallen, Mensch! Den Boden verlierst du nie unter den Füßen. Achte auf die Sprache des Körpers, hab Mut zur Pause, hab diese Demut, auch wenn sie lachen. Wenn du einmal ‚unten‘ bist, ganz k.o., wie man so sagt, dann hast du eine große Chance. Du kannst einem anderen sagen: „Ich brauche dich" und so seinem Leben Sinn geben.
„Wenn du dich nicht fallen lässt, kannst du nicht erfahren, dass du getragen bist."
Elmar Gruber
Mitleiden
4. Station: Jesus begegnet seiner tiefbetrübten Mutter
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Es kommt zu einer Begegnung, zur ersten und wichtigsten, mit Maria, der Mutter. Sie war schon immer da, im Hintergrund, aber jetzt will, jetzt muss sie sich ihm zeigen, jetzt nach dem ersten Fall. Maria ist betrübt. Was haben sie aus ihrem Sohn gemacht? Jesus weiß um ihre Einsamkeit. Später wird er ihr Johannes anvertrauen, damit sie weiterhin Mutter sein kann. Denn Muttersein hört nie ganz auf. Denn Mutter ist man immer auch ein wenig für andere. Mütter, seid euren Kindern nahe, auch wenn sie groß sind und ihre Kreuze schwerer werden und das Fallen beginnt. Ihre Last könnt ihr nicht tragen, aber ihr entscheidet mit, ob sie bloß drückt oder erdrückt. Wenn Kinder wissen, dass Erfolg nicht alles ist in ihrem Leben, wenn sie ihr Kreuz bejahen und gelernt haben, dass letztlich nur die Liebe zählt, dann haben sie viel gelernt.
„Zur Liebe gehört immer, dass sie einen Menschen da aufsucht, wo er ist, und nicht dort, wo man ihn haben möchte."
Adolf Köberle
Mittragen
5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Simon ist ein Bauer, ein einfacher Mensch, ein Fremder noch dazu. Einer, der zufällig vorbeikommt. Er hat es wohl eilig, hält aber kurz an, um zu schauen. Simon wird gebraucht. Man muss es ihm sagen, mehr noch, man muss ihn zwingen. Vielleicht war er breitschultrig und stark. Vielleicht war er gerade beim Überlegen, beim Urteilen, beim Verurteilen... Da zieht ein Soldat ihn heran, und er hilft. Auch wir sind Simon. Auch wir sind einander oft fremd. Das Leid anderer trifft uns kaum. Wir denken an unsere Arbeit. Wir haben es eilig. Wir fühlen uns nicht zuständig, sind bloß ein bisschen neugierig und schauen hin. Auch wir werden gebraucht. Jeder von uns, auch wenn wir uns gerne heraushalten. Wir sind einbe- zogen. Wir sind gezwungen, Partei zu ergreifen für die Schwachen und Hilflosen, für alle, die sich schwer tun im Leben.
„Es lohnt sich schon, etwas Schweres auf sich zu nehmen, wenn man es einem Menschen damit leichter macht."
Stefan Zweig
Not lindern
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Eine Frau nähert sich Jesus. Sie kann nicht zupacken wie Simon, aber vielleicht sah sie sein Beispiel. Und das gibt ihr Mut, Mut, sich vorzudrängen, Mut, sich unter die Soldaten zu mischen, Mut, den Zug anzuhalten. Was eine Frau alles kann! Die Frau reicht ein Tuch, wischt Jesus das Blut vom Gesicht. Das gibt dem Verurteilten Würde und Trost. Er kann wieder sehen, er kann auch seine Wohltäterin sehen, und er schenkt ihr den Blick der Liebe. Ihr Frauen, vertraut auf eure Kraft: die Kraft des Gefühls, die Kraft des Mitleids, die Kraft der Zärtlichkeit und Liebe... Unser Lieben, unser Helfen ist nie umsonst. Immer bekommen wir etwas geschenkt, immer bleibt das Gesicht des anderen in unserem Herzen. Ob das allein nicht schon Lohn genug ist? Und ist nicht das Gesicht jedes Menschen auch Gesicht des Heilands?
„Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden."
Clemens von Brentano
Fallen
7. Station: Jesus fällt zum zweiten mal unter dem Kreuze
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Trotz Mutter, trotz Simon und Veronika fällt Jesus wieder, wird er nochmals fallen? War ihr Beispiel vergebens? War es verlorene Zeit? Schau nicht, was es bringt. Schau nicht, was es dir nützt. Mach weiter, auch wenn es schwer fällt. Trotz unserer Hilfe verhungern Menschen, zerbrechen Ehen, werden Jugendliche kriminell, ist der Friede bedroht... War unser Mühen umsonst? Viele sehen nur das Fallen, und sie wissen auch den Grund. „Alles Egoisten", sagen sie. „Niemand hilft", schimpfen sie... Veronika, wisch auch ihnen ihr Gesicht, damit ihre Augen wieder sehen.
„In diesen Zeiten des Aufschwungs ist jeder gehetzt und wird umgestoßen, und es gibt Menschen am Weg, die hinfallen, weil sie nicht die Kraft haben zu laufen."
Mutter Theresa von Kalkutta
Sich begegnen
8. Station: Jesus tröstet die weinenden Frauen
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Wieder Frauen am Weg, die Gefühle zeigen. Jesus sieht ihre Tränen. Er schenkt ihnen sein Wort, ein ernstes Wort. Es gilt auch uns, das „Weint nicht über mich, weint um euch und eure Kinder". Tränen sind heilsam, wenn sie den Staub von der eigenen Seele waschen, wenn sie sie von aller Überheblichkeit reinigen, wenn sie bekehren und verändern. Dann vermögen sie auch zu trösten und zu helfen. Mitleid ist gut, aber das Leid der anderen darf mich nicht nur äußerlich berühren. Es kann ein Fluchtweg sein vor meiner eigenen Schwäche, mich blind machen für persönliche Schuld. Der Blick muss immer auch nach innen gehen. Nur dann ist Mitleid echt, wenn die Not des andern mir zum Spiegel wird für meine Armseligkeit. Und wenn ich daraus die Konsequenzen ziehe, muss ich ihm dankbar sein. Denn er hat mich beschenkt. Er ist mir zum Retter geworden, so wie Jesus den Frauen.
„Es liegt in der Gebrechlichkeit unserer Natur, dass wir unser Leid zuerst in anderen sehen."
Georges Bernanos
Am Boden liegen
9. Station: Jesus fällt zum drittenmal unter dem Kreuze
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Fallen. Warum schon wieder? Warum so oft? Es geht aufwärts das letzte Stück. Zum Kreuzeshügel führt ein steiler Weg. Verstehst du jetzt diesen dritten Fall? Seitdem ist Fallen gesegnet, zu einem Zeichen geworden, dass es aufwärts geht mit einem Menschen, dass er einem Höhepunkt zustrebt, einem Ziel, das ihm noch Angst macht. Seitdem muss sich niemand mehr schämen, wenn er fällt. Jesus fällt zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Weges, gehört er als Mensch doch der Erde. Weil er aber auch dem Himmel gehört, steht zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Weges das Aufstehen.
Dreimal fallen heißt x-mal fallen, das heißt: der Weg ist ein Kreuz. Dreimal aufstehen heißt x-mal aufstehen, das heißt: das Kreuz ist ein Weg zur Auferstehung.
„Willigen Sie doch ein, bei jedem Schritt zu stolpern, sogar zu fallen."
Theresia von Lisieux
Bloßstellen
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Gott hatte die ersten Menschen einst bekleidet, weil er sich ihrer Nacktheit schämte. Nun entkleiden die Menschen den Gottessohn, und sie schämen sich nicht! Das Kleid rauben sie ihm nicht, weil sie es brauchen, sondern weil er es so sehr bräuchte, dies Zeichen der Würde. Auch heute - in vielen Ländern der Dritten Welt, aber auch bei uns, vielleicht in nächster Nähe - werden Menschen ihrer letzten Habe beraubt, werden Menschen entwürdigt. Und wir - gleich den Soldaten unterm Kreuz - hoffen, dass das Würfelglück auch uns ein Souvenir beschert, was andere so bitter nötig hätten, und wir schämen uns nicht.
„Wie ohnmächtig auch die guten und gerechten Menschen sein mögen, sie allein machen das Leben lebenswert."
Albert Einstein
Festnageln
11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Seine Hände macht man fest. Sie, die berührten und heilten, werden zur Wunde. Auch die Füße, die sich staubig liefen für andere. Man hat ihn isoliert, ein Stück über dem Boden. Und er schaut herunter auf unsere Hände und fragt: „Wollt ihr sie mir leihen?" Und er schaut herunter auf unsere Füße und sagt: „Wollt ihr für mich gehen?" Im Namen der Besserwisser und Ordnungshüter wird Jesus gekreuzigt. Die Nägel von damals sind die Rufzeichen von heute! Dagegen erfand Gott das Fragezeichen des Kreuzes. Wenn auch du dich gebunden und festgenagelt fühlst durch Gebot und Gesetz, durch die Meinung anderer, lass dich durch den Blick aufs Kreuz befreien.
„In der Verzeihung des Unverzeihlichen ist der Mensch der göttlichen Liebe am Nächsten."
Gertrud von Le Fort
Sich hingeben
12. Station: Jesus wird erhöht und stirbt am Kreuze
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Das Sterben gehört zu den Aufgaben unseres Lebens. Manche sagen, man könne es lernen, man müsse es einüben im Loslassen und Verzicht, im Annehmen und Durchhalten von Enttäuschung und Leid. Das Sterben ist schwer für jeden, auch für Jesus. Hat er nicht aufgeschrien: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Bis zum „Vater, in deine Hände..." liegt ein langer innerer Kampf. Ein gläubiger Blick aufs Kreuz sagt mir jedenfalls: Jesus selbst ging durch die Nacht des Todes, auch für mich. Das tröstet, das stärkt. Seit Golgota ist Sterben kein Ende mehr, kein Untergang, vielmehr Übergang und Anfang eines neuen Lebens. So bleibt das Kreuz Trost für alle, die im Leben das Sterben üben, im Loslassen und Verzicht, im Annehmen und Durchhalten von Enttäuschung und Leid.
„Wenn der Tod kommt, möchte ich zu ihm sagen können: Ich habe in der Liebe gelebt und nicht nur in der Zeit."
Rabindranath Tagore
Hoffnung haben
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß der Maria gelegt
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Der Kreuzweg Jesu war auch der Kreuzweg seiner Mutter. Einmal stand sie nah bei ihm. Jetzt erst im Tode ist er ihr physisch ganz nahe; sein Leichnam wird in ihren Schoß gelegt. Mutter sein heißt, ein Kind freigeben und es begleiten, auch auf dem Kreuzweg des Lebens, wie Maria, und beten um die Kraft bis zum Ende. Maria umarmt den Sohn, wie man einen Sieger umarmt. Sie weiß, es ist der einzige Sieg, der zählt, der Sieg über den Tod, der Sieg über das Böse. Und welche Siege zählen für uns? Jene auf dem Schlachtfeld, in der Sportarena, im Lotto? Oder aber der Sieg über das Gefühl der Resignation, über den Hunger in der Welt, über die Leidenschaften? Vergessen wir nicht, das hängt ganz entscheidend auch von Umarmungen geliebter Menschen ab!
„Schön ist ein Gesicht, das deine Gedanken, Herr, noch einmal denkt."
Friedrich von Klopstock
Späte Erkenntnis
14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
V : Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien dich,
A : denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze heilige Welt erlöst.
Für Jesus ist kein Platz mehr gewesen auf der Welt, weil er offen geredet hat. Nun, da man ihn endgültig zum Schweigen gebracht hat, findet er Platz in einem neuen Grab. Es scheint, dass auch heute Tote beliebter sind als Lebende. Würde bloß ein Teil der Beerdigungsblumen früher geschenkt! Mancher Mensch lebte länger, lebte glücklicher. Nach der Geburt wurde Jesus in eine Krippe gelegt, nach seinem Tod ins Grab. Wer konnte ahnen, dass es zur Krippe einer erlösten Menschheit würde? Viele Gräber gibt es im Leben schon, oft in der eigenen Familie, in Schule und Beruf, sogar in der Kirche. Ja, das eigene Herz ist oft wie ein Grab mit einem großen Stein davor.
„Eines ist an Gräbern immer schmerzhaft spürbar, dass man zu wenig geliebt hat, immer zu wenig."
Rudolf Paulsen
Schlussgebet:
Herr und Erlöser,
Ich bitte dich um die Gnade, in allem Leid meines Lebens das Kreuz deines Sohnes zu erkennen. Lass mich im Leid nicht bitter werden, sondern reif, geduldig, selbstlos, milde und voll Sehnsucht nach jenem Land, in dem kein Leid mehr wohnt und nach jenem Tag, wo du jede Träne abwischen wirst von den Augen derer, die dich geliebt und selbst im Schmerz an deine Liebe geglaubt haben.
Lass mein Leid ein Bekenntnis meines Glaubens sein an deine Verheißungen, ein Bekenntnis meiner Hoffnung auf deine Güte und Treue, ein Bekenntnis meiner Liebe, dass ich dich mehr liebe als mich selbst, dass ich dich auch liebe ohne Lohn. Das Kreuz meines Herrn sei mir Vorbild, sei meine Kraft, sei mein Trost, sei die Lösung aller dunklen Fragen. Amen!
„In Jesus hat Gott für diese Welt seine Aktion gesetzt.
Jetzt erwartet er unsere Reaktion."
Monika Nemetschek
Deinen Tod o Herr verkünden wir,
und deine Auferstehung preisen wir,
bis du kommst in Herrlichkeit.
Der Kreuzweg nach:
Militärdekan Msgr. Dr. Franz Fahrner, Wien (Copyrigtht)
Aufopferung
Gütigster Herr Jesus Christus!, Ich sage dir innigen Dank für die große Barmherzigkeit, die du mir auf diesem Kreuzweg erwiesen hast.
Ich opfere ihn dir auf zur Verehrung deines bitteren Leidens und Sterbens, zur Verzeihung meiner Sünden und zur Nachlassung der verdienten Strafen, zur Hilfe und zum Troste der armen Seelen im Fegefeuer.
Endlich bitte ich dich demütig, o Jesus, lass dein heiliges Blut, dein bitteres Leiden und Sterben an meiner armen Seele nicht verloren sein. Amen.