Der Hostienfrevel, Tafel III

 

Inschrift:
Der Böswicht hat gar balt die göttlich Rach empfunden, urplötzlich fieng er an, an gliedern zu erkrumpen. aus Schmerz und Forcht hat er die Hosti gar verscharret, der Prister wird Beruffen, das Orth wird offenbahret. er wird zur beicht gezwungen, verschwig doch grosse Sündten darumb kan er kein gnad auch kein Verzeihung findten.

Der Bösewicht erkrankte kurze Zeit später schwer. Seine Glieder verkrümmten sich plötzlich, und durch die Schmerzen wurde ihm der Frevel am Leib Christi bewusst. Aus Furcht hat er die Hostien bei Donaustauf im Wald verscharrt. Dem herbeigerufenen Priester hat er den Ort offenbart. Die Hostien wurden in dem Versteck auf einem felsigen Untergrund gefunden, und der Räuber wurde zur Beichte gezwungen. Wegen nicht gebeichteter schwerer Sünden wurde ihm aber - so berichtet das Bild - keine Verzeihung gewährt.