„Was soll ich euch tun?“ (Mt 20,32b)
Zwei Blinde rufen nach Jesus, als er vorbeikommt. Sie lassen sich von den Leuten nicht zum Schweigen bringen, rufen sogar noch lauter:
„Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!“ (Mt 20,31b)
Jesus blieb stehen, rief sie zu sich und sagte:
Was soll ich euch tun?“ (Mt 20,32)
Obwohl ihr Leid offensichtlich ist, sind sie aufgefordert, ihre Not auszusprechen: „Herr, wir möchten, dass unsere Augen geöffnet werden.“ (Mt 20,33b)
Jesus sieht ihre Not und hat Mitleid mit ihnen. Er tut, um was sie ihn bitten. Er öffnet ihre Augen.
„Dass ein Wunder sein kann, dazu gehören zwei: einer, der es vollbringen könnte, und einer, der es annehmen könnte. Wo man den Wundertäter abweist, wo er keine Autorität besitzt, da kann kein Wunder sein. ….Wunder ist eine Sache von Autorität (des Wundertäters) und Bereitschaft (bei den Empfängern).“
„…Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ (Joh 4,13b-14)
Wie ist es bei uns? Haben nicht auch wir einen Durst, einen Hunger, eine Sehnsucht, die nicht zu stillen ist? Vielleicht versuchen wir, durch Konsumgüter aller Art diesen Durst zu stillen, aber letztlich stellen wir immer wieder fest, dass dies nicht von Dauer ist. Es bleibt innere Leere, Unzufriedenheit, neuer Durst zurück.
Es gibt nur Einen, der diesen Durst stillen kann: Jesus Christus. Er will unseren Durst stillen, auf ewig stillen, mit „lebendigem Wasser“, mit seinem Heiligen Geist, mit sich selber.
Schon der Kirchenvater Aurelius Augustinus (354-430), Bischof von Hippo, schrieb in seinen Bekenntnissen:
„Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet in dir.“
„Als (Jesus) aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln.“ (Mk 5,2-3)
Wenn wir uns umschauen, dann scheint es uns, als seien manche Menschen außer Rand und Band geraten. Weder mit Fesseln noch mit anderen menschlichen Mitteln kann man ihrer Herr werden.
Die Heilige Schrift lehrt uns, dass Jesus, der Heiland, die Vollmacht hat, die unreinen Geister auszutreiben, und so den gequälten Menschen Erbarmen erweist. Jesus ruft uns auf, im Gebet für die Menschen einzutreten, die vom Widersacher Gottes so sehr geschunden und gepeinigt werden.
„Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.“(Mk 7,32-37)
Die Menschen staunen. Jesus macht alles gut. Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen reden. Jesus, wir bitten dich: Öffne auch uns für Dein Heilswirken und lass uns staunen über deine Wunder. Über Deine Wunder, die auch heute geschehen.
„In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus.“ (Joh 4,46b-53)
Was für einen Glauben hatte dieser königliche Beamte! Er glaubte den Worten Jesu. Deshalb wurde sein Vertrauen auch nicht enttäuscht. Sein Sohn wurde geheilt.
Damit auch unser Glaube und unser Vertrauen auf die Heilsbotschaft Jesu wachsen können, bedarf es der täglichen und unaufhörlichen Bitte um das göttliche Geschenk der Glaubensstärke.