„In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte.“ (Joh 5.2-3)
„…Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt.“ (Joh 5,5-7a)
Jesus fragt auch dich: Willst du gesund werden? An Leib und Seele? Ja, ich will gesund werden, aber ich habe niemanden, der mir hilft. Jesus sagt zu dir wie zu den Menschen damals: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,28)
„Steh auf, nimm deine Bahre und geh!“(Joh 5,8b)
„Mein Vater ist noch immer am Werk und auch ich bin am Werk.“ (Joh 5,17b)
Geh zu Jesus. Er ist immer noch am Werk. Er ist immer nahe, beim Gebet und besonders in den Sakramenten der Kirche.
„Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt.“ (Mt 9,20-22)
Die Frau leidet an ständigen Blutungen. Niemand kann ihr helfen, niemand vermag sie zu heilen. Blut ist Lebenskraft, und dieses Blut, diese Lebenskraft fließt weg, ist nicht aufzuhalten. Die Frau wird vermutlich immer schwächer. Ihre Lebenskraft, ihr Lebensmut nehmen ab. Aber sie hat Glauben, und in diesem Glauben berührt sie das Gewand des Heilandes. Ihr Glauben wird belohnt: Im selben Augenblick, in dem sie das Gewand Jesu berührt, ist sie geheilt.
Wie ist es mit unserem Leben? Werden wir vielleicht auch immer schwächer an Leib und Seele? Ist da auch kein Mensch, der uns zu helfen vermag? Machen wir es doch wie die Frau mit den Blutungen. Suchen wir die Nähe Jesu: im Gebet, in der hl. Messe, in den Sakramenten der Beichte, der Eucharistie, der Krankensalbung. Das ist unsere Möglichkeit heute, im Glauben das Gewand Jesu zu berühren und ihm ganz nahe zu kommen.
Und wenn wir auch dazu zu schwach sind? Jesus nimmt auch einen kleinen Blick wahr, einen ganz kleinen Akt der Hinwendung zu ihm. Nur Mut!
„Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.
Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.“ (Mk 1,40b-42)
Sind nicht auch wir oft vom „Aussatz“ befallen? Vom „Aussatz“ der Sünde? Lassen wir uns doch von Jesus berühren. Auch uns will er vollkommen rein machen, rein an Leib und Seele. Insbesondere durch das Sakrament der Beichte: Es ist das Sakrament, das Versöhnung schenkt, befreit, heilt, die Augen öffnet, einen Neuanfang möglich macht…Wer von uns möchte nicht diese wunderbare Erfahrung machen?
„Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen oder nicht?“ (Lk 14,3)
Jesus ist der Herr. Seine Barmherzigkeit und Liebe gegenüber den Notleidenden, auch uns gegenüber, kennt kein Maß, keine Grenze und keine Einschränkung. Er ist der Herr.
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11.25b-26)
Jesus hat die Macht, zu heilen, Wunder zu tun und Tote zu erwecken. Auch heute. Aber er fordert deinen Glauben. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Glaubst du das?“ Glaubst du, dass Jesus dich heute von den Fesseln des Todes befreien kann? Dass er dich heute befreien und heilen kann? Dass er dich heute aus deiner Totenstarre erwecken kann? Glaubst du das?
„Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen“, sagt Jesus.
(Joh 11,40b)
„In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus.“ (Joh 4,46b-53)
Was für einen Glauben hatte dieser königliche Beamte! Er glaubte den Worten Jesu. Deshalb wurde sein Vertrauen auch nicht enttäuscht. Sein Sohn wurde geheilt.
Damit auch unser Glaube und unser Vertrauen auf die Heilsbotschaft Jesu wachsen können, bedarf es der täglichen und unaufhörlichen Bitte um das göttliche Geschenk der Glaubensstärke.
„Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.“(Mk 7,32-37)
Die Menschen staunen. Jesus macht alles gut. Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen reden. Jesus, wir bitten dich: Öffne auch uns für Dein Heilswirken und lass uns staunen über deine Wunder. Über Deine Wunder, die auch heute geschehen.